Mittwoch, 28. März 2018

Land in Sicht! - Wie man Grundbesitzer wird.

"Lassen Sie mich zu Beginn einmal fragen: Haben Sie schon ein Grundstück?"
"Wir haben eines in Aussicht."
"Dann sollten Sie es unbedingt reservieren!"

So oder so ähnlich begann nahezu jedes Planungsgespräch, egal bei welchem Bauunternehmen wir gerade hereingeschneit waren.
Der Hintergrund liegt natürlich auf der Hand: Es gibt im weiteren Einzugsbereich um die größeren Städte herum derzeit kaum frei verfügbares und bezahlbares Bauland, sodass es durchaus vorkommt, dass dem ein oder anderen Häuslebauer ein sicher geglaubtes Grundstück plötzlich doch noch "abhanden kommt", weil ein solventer Mitbewerber mal eben ein paar Scheine mehr auf den Tisch gelegt hat. 

Eine wichtige erste Erkenntnis für die Grundstücks- oder auch Haussuche: Es lohnt sich Suchanzeigen in örtlichen Käseblättern zu schalten und auf den "Buschfunk" zu setzen, wenn man im Suchgebiet Verwandte, Freunde oder Bekannte hat! 

Der Vorteil: Man kommt mit potenziellen Verkäufern in Kontakt, ohne dass durch andere Kaufinteressenten Zeitdruck entsteht oder gar der Preis hochgetrieben wird.
Nach etlichen erfolglosen Versuchen und viel Frust sind wir letztlich ebenfalls dank eines "Geheimtipps" auf unser Grundstück gestoßen: Der Nachbar meines Schwagers hatte in einem Gespräch am Gartenzaun seine Verkaufsbereitschaft für ein kleines, aber feines Grundstück im selben Örtchen in Feldrandlage erwähnt. Also entschlossen wir uns, diesen darauf anzusprechen. Das war im Herbst 2017. 

Erkenntnis Nr. 2: Ein Grundstück zu kaufen dauert ewig! 

Nur zur Orientierung: Irgendwann im Oktober/November 2017 waren wir uns mit dem Verkäufer einig. Stand heute (27.3.2018) sind wir noch immer nicht offiziell im Grundbuch eingetragen. Immerhin durften wir bereits die Grundsteuer berappen. 

Erkenntnis Nr. 3: Ein Blick ins Grundbuch lohnt sich!

Im Grundbuch unseres Grundstücks ist beispielsweise ein sogenanntes Bohr- und Schürfrecht für Steinkohle, bituminöse Stoffe etc. eingetragen. Wir haben uns dabei nicht viel gedacht, da in Barsinghausen schon ewig keine Steinkohle mehr abgebaut wird. Erst, als wir uns verstärkt um das Thema der Finanzierung gekümmert haben, wurde das Problem offensichtlich: Viele Banken möchten Bauvorhaben auf derart "belasteten" Grundstücken nicht finanzieren, da diese im Grundbuch in derselben Abteilung eingetragen werden, wie die Grundschuld zugunsten der Bank. Ähnliche Probleme ergeben sich etwa bei Erbaurechten oder speziellen Dienstbarkeiten.

Erkenntnis Nr. 4: Achtung bei Grundstücken mit Gefälle!

Wir haben den Tipp erhalten, möglichst frühzeitig mit einem Gartenbauer und dem Bauleiter oder einem Sachverständigen das Grundstück zu besichtigen und sich eine grobe Kosteneinschätzung geben zu lassen, da hier enorme Kosten schlummern können, die man bei der Planung oft nicht so auf dem Schirm hat. 





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